„Die Integration der Muslime in Deutschland muss auch in den Köpfen einiger Politiker voranschreiten

Der CDU
Landesvorstandsmitglied Herr Burkhard Dregger ließ den islamischen Gemeinden
ein Schreiben mit dem Titel: „Schulterschluss im Angesichts drohender
Terroranschläge“ zukommen. In dem Schreiben heißt es u.a.: „Viele von Ihnen
haben mir erklärt, dass der Islamismus die Gesetze des wahren Islam verletzt.
Jetzt ist es an der Zeit dies öffentlich zu erklären. Ich fordere Sie daher
auf, mit uns und allen Demokraten jeglichen islamischen Tendenzen den Kampf
anzusagen.“ Weiter heißt es in dem Schreiben: „Wenn Sie sich unserem Aufruf
anschließen, treten Sie für den Schutz von Leben, Freiheit und Gerechtigkeit
und damit für die Grundwerte unseres Landes ein. Das ist eine große Chance für
Sie, die Ihnen gegenüber verbreiteten Vorbehalte zu beseitigen. Zeigen Sie den
Menschen jetzt, in der Stunde der Gefahr, dass Sie auf der Seite unserer
freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, an der teilzuhaben Sie
eingeladen sind und von deren Religionsfreiheit Sie profitieren.“









Der Vizepräsident der
Islamischen Föderation in Berlin, Burhan Kesici, reagierte auf ein Schreiben
von Herrn Burkhard Dregger mit Verwunderung und erklärte: „Solch ein Aufruf an
die Muslime verdeutlicht, dass es in der CDU immer noch Politiker gibt, die große
Vorbehalte gegenüber den Muslimen hegen. Die Art und Weise des Schreibens ist
diffamierend und beleidigend. Wir Muslime haben uns stets zur
freiheitlich-demokratischen Grundordnung und gegen jegliche Art von Gewalt und
Terror gewandt, ohne dass wir hierfür von Politikern aufgefordert worden sind.
Bei diesem Bekenntnis handelt es sich um eine Selbstverständlichkeit, die man
nicht immer wieder neu erklären muss!“ Kesici sagte weiter: „Es gehört wohl zu
der Strategie einiger CDU-Politiker, mit den Ängsten der Bevölkerung, auf Kosten
der Muslime, Politik zu betreiben. Es ist an der Zeit, dass Politiker die
Muslime als ein Bestandteil der deutschen Gesellschaft und als Staatsbürger
ansehen und nicht immer so tun, als ob sie Fremde wären. Die Integration der
Muslime in Deutschland muss auch in den Köpfen einiger Politiker
voranschreiten. Es ist erfreulich, dass sich inzwischen einige CDU-Politiker von
dem Schreiben distanziert haben.“ Zum Abschluss betonte Kesici: “Wir sind bereit
mit allen gesellschaftlichen Gruppen gegen jede Art von Gewalt und Terror
vorzugehen. Der Terror betrifft auch uns Muslime.“






Berlin,
den 25.11.2010