Presseerklärung zum Thema „Deutschenfeindlichkeit an Schulen“

Zurzeit findet inBerlin eine Diskussion zum Thema „Deutschenfeindlichkeit in den Schulen“ statt.Schulleiter und Lehrer beschweren sich darüber, dass „die wenigendeutschstämmigen Schüler systematisch von der Mehrheit der migrantischenSchüler gemobbt“ werden. Weiterhin werden von beleidigenden Äußerungen gegenüberLehrkräften berichtet.

Der Vizepräsident derIslamischen Föderation in Berlin, Burhan Kesici, zeigt sich besorgt über dieVerhältnisse in den Schulen und fordert die Verantwortlichen dazu auf mehrinterkulturelle Arbeit in den Schulen vorzunehmen. „Wir haben vor Jahren schondarauf aufmerksam gemacht, dass ein Konfliktpotential in den Schulen vorhandenist und dass man dort Abhilfe schaffen muss“, so Kesici weiter.

Kesici führte fort und ergänzte: „Es ist zu registrieren, dass Schüler bewusst Lehrkräfte provozieren. Auf der anderen Seite beschweren sich sowohl Schüler, als auch Eltern, dass viele Lehrkräfte sich abwerteten bezüglich der Kultur und der Religion der Betroffenen äußern, was wiederum zu einer negativen Reaktion führt. Hier muss eine intensiver Dialog zwischen Lehrerschaft, Schüler und Elternhaus stattfinden.“

Kesici betonte: „Die Senatsverwaltung für Bildung hatte durch den „Arbeitskreis Islam und Schule“ die Möglichkeit gehabt, schon vor Jahren präventiv vorzugehen. Die muslimischen Mitglieder des Arbeitskreises hatten sich damals bereit erklärt in dieser Richtung zu arbeiten und eine Clearingstelle einzurichten, damit man solchen Vorkommnissen schon relativ früh entgegen wirken kann. Das Angebot wurden damals leider nicht angenommen.“

Kesici betonte, dass man von Anbeginn an im islamischen Religionsunterricht das Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen und ethnischen Herkünften thematisiert und dass man in diesem Bereich schon vieles erreicht hat. „Wir werden auch in Zukunft das Miteinander intensiv behandeln und hoffen, dass wir in Kooperationen mit den Verantwortlichen den negativen Tendenzen entgegenwirken können.“, so Kesici abschließend.

Berlin, den 04.10.2010